R


Radialreifen


Innerhalb der Karkasse liegen die gummierten Cordfäden in einer oder mehreren Lagen radial, also im rechten Winkel zur Laufrichtung. Davor waren Diagonalreifen üblich.


Radlast


Das Gewicht des Fahrzeugs, das auf dem Reifen lastet.


Räderwechsel


Ein Wechsel von vorn nach hinten und umgekehrt ist immer sinnvoll und wird nach ca. 10.000 bis 15.000 km empfohlen. Durch Räderwechsel werden die Reifen gleichmäßiger abgefahren und können später komplett ausgetauscht werden. Sollte man nur zwei neue Reifen montieren lassen, dann gehören diese Reifen auf die Hinterachse, unabhängig von der Antriebsart. Denn die Haftung der Reifen auf der Hinterachse entscheidet über die Führung des Fahrzeugs insbesondere in Kurven.


Reibung


Ein Wert, der abhängig ist vom Gewicht des Körpers (genauer: von der Normalkraft, die senkrecht auf die Unterlage ausgeübt wird) und von der Materialpaarung zwischen Unterlage (z. B. Straße) und der dort aufliegenden Körperseite (z. B. Reifen). Reibung bestimmt die Physik beim Autofahren: beim Anfahren, beim Beschleunigen, beim Bremsen (Längskräfte) und in Kurven (Quer- und Seitenkräfte).


Reibbeiwert


Wert (µ), der nicht konstant ist, sondern in Abhängigkeit von der Temperatur, der Flächenpressung in der Aufstandsfläche, dem Schlupf und zahlreichen anderen Faktoren variiert.


Reifenalter


Das Reifenalter wird von zwei Faktoren bestimmt.

  • Ozon aus der Atmosphäre dringt in geringen Mengen in den Reifengummi ein und beeinflusst die Schwefelverbindungen zwischen den Kautschukmolekülen. Der Gummi verliert an Elastizität. Speziell Reifen, die unbenutzt lagern, verhärten und verspröden. Es kommt dann zu haarfeinen Alterungsrissen.
  • Sonne, Wind und Wetter, aber auch der Kontakt mit Fetten, Ölen und Chemikalien setzen Pneus zu.


Reifenbeschriftung


Siehe ECE-Kennzeichnung


Reifendruck


Siehe Fülldruck


Reifendruckkontrollsystem


Dieses System dient der Überwachung des Reifendrucks bei Kraftfahrzeugen, um Unfälle, die durch fehlerhafte Reifen verursacht werden, zu minimieren und frühzeitig zu erkennen. Es lässt sich mit dem optimalen Reifendruck Kraftstoff sparen und unnötiger Reifenverschleiß vermeiden. Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten Systemen.


Reifengröße


Die auf den Flanken angebrachten Bezeichnungen enthalten neben Angaben über Herstellungsdatum und Reifentyp auch Größenbezeichnungen: 175/70 R 13 T bedeutet eine Reifenbreite von 175 mm und ein Höhe-Breite-Verhältnis von 0,7 : 1. Das R steht für Radialbauweise, 13 ist der Felgendurchmesser in Zoll und T der Geschwindigkeitsindex.


Reifenkauf


Wer sich an die Angaben im Fahrzeugschein hält, und auf die Reifengröße, SI und LI achtet, kann beim Reifenkauf im Fachhandel wenig falsch machen. Probleme bei der Fahrsicherheit kommen aber auf, wenn eine Mischbereifung montiert wird; dies ist deshalb nicht ratsam Es zählen dazu:

  • unterschiedliche Fabrikate
  • unterschiedlicher Abnutzungsgrad
  • Kombination Sommer- Winterreifen
  • stark unterschiedliches Reifenalter

Nach der Montage von Neureifen ist aber dennoch für einige Zeit Vorsicht geboten.

1. Es befindet sich oft noch ein Trennmittel aus dem Fertigungsprozess auf der Lauffläche, das erste nach einigen Kilometern abgewetzt ist.
2. Die notwendige Feinrauhigkeit der Reifenoberfläche stellt sich auf trockener Fahrbahn erst nach etwa 200 Kilometern ein, das kann auf nassen Straßen auch entsprechend länger dauern und zu gefährlichen Ausrutschern führen.


Reifenlabel


Das Reifenlabel ist eine Kennzeichnung für Kraftfahrzeugreifen. Nach den Festlegungen der EU-Verordnung über die Kennzeichnung von Reifen müssen Hersteller von Reifen für PKWs seit dem 1. November 2012 für jedes Produkt die Kraftstoffeffizienzklasse, die Nasshaftungsklasse sowie die Klasse des externen Rollgeräuschs samt entsprechendem Messwert angeben. Dazu ist eine Kennzeichnung als Aufkleber auf der Lauffläche jedes Reifens anzubringen oder jedem Posten identischer Reifen als gedrucktes Etikett beizugeben (Artikel 4 Absatz 1 EU-Verordnung Nr. 1222/2009)


Reifenpannen


Bei qualitativ hochwertigen Gürtelreifen kündigt sich ein Defekt in der Regel vorher an. Die Profilblöcke knallen in das Radhaus und das Fahrverhalten wirkt schwammig. Selbst bei einem schlagartigen Druckverlust ist eine hektische Reaktion immer die schlechteste Lösung und auf keinen Fall sollte das Fahrzeug brutal abgebremst werden. Das Fahrzeug sollte vielmehr durch ein gefühlvolles Gegenlenken auf der Straße gehalten werden. Zum Anhalten das Fahrzeug auskuppeln und eventuell sanft abbremsen. Ggf. bis zu einer geeigneten Stelle weiterrollen lassen. Spätestens bei Stillstand die Warnblinkanlage einschalten und das Warndreieck aufstellen.


Reifenschäden


Fast 100% aller Reifenschäden sind auf unsachgemäßen Umgang mit den Reifen zurückzuführen. Oftmals ist ein Reifenschaden schon vorprogrammiert, wenn man seinen Reifen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, oder die Reifen streckenweise überlastet werden. Nur eine regelmäßige Sichtkontrolle deckt frühzeitig Schäden auf. Die Ursache der häufigsten Defekte:

  • Zu geringer Luftdruck
  • Falsches Lagern der Reifen
  • Beschädigung durch Hindernisse (z.B. Bordsteinkanten)
  • Beschädigung durch Fremdkörper
  • Beschädigung durch Hochdruckreiniger
  • Beschädigung durch Öl und Kraftstoff
  • Montagefehler
  • Überalterung


Rollwiderstand


Durch die Verformung (Walkarbeit) des Reifens entsteht Rollwiderstand. Konstruktionsziel ist es, einen möglichst geringen Rollwiderstand und somit einen geringeren Benzinverbrauch zu erreichen.


Runderneuerung


Als Runderneuerung bezeichnet man das Aufbringen eines neuen Laufstreifens auf einen alten Reifen. Die Reifen werden dabei entweder in Heizformen vulkanisiert (Heißerneuerung) oder in Autoklaven zusammengeheizt (Kalterneuerung). Jede Reifendimension hat dabei ihre eigene Heizzeit.


Runflat-Reifen


Reifen mit Notlaufeigenschaft ermöglichen im Falle eines Reifenschadens die Weiterfahrt mit verminderter Geschwindigkeit (mindestens 80 bis zu 300 Kilometer bei 80 km/h). Diese Reifen werden auch als RunOnFlat-Reifen bezeichnet.